»Next-Generation«-Risikobewertung von Chemikalien

Fraunhofer IBMT ist Teil der European Partnership for the Assessment of Risks from Chemicals (PARC)

Presseinformation /

Am 1. Mai 2022 wurde die European Partnership for the Assessment of Risks from Chemicals (PARC) ins Leben gerufen. Sie zielt auf die Entwicklung einer »Next-Generation«-Risikobewertung von Chemikalien, um die Gesundheit der Menschen und der Umwelt mit einem »One Health«-Ansatz besser zu schützen. Somit unterstützt »PARC« die Chemikalienstrategie der EU für Nachhaltigkeit und das »Zero Pollution«-Ziel des europäischen »Green Deals«. »PARC« wird von der französischen Agentur für Lebensmittel-, Umwelt- und Arbeitsschutz (ANSES) koordiniert und vereint 200 wissenschaftliche Partner aus 28 Ländern sowie 3 EU-Agenturen. Das Programm mit einem Fördervolumen von 400 Millionen € wird zu gleichen Teilen aus Mitteln aus Horizon Europe, dem 9. EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, und den jeweiligen Partnerländern finanziert. Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT bringt sich mit seiner Expertise in den Bereichen Human-Biomonitoring, Biobanking und Toxikologie in das Projekt ein.

»PARC« umfasst fast 200 Partner aus 28 Ländern sowie die Europäische Umweltagentur (EEA), die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und vereint daher eine Vielzahl öffentlicher Partner aus ganz Europa. Fünf Generaldirektionen der Europäischen Kommission (DG-RTD, DG-GROW, DG-ENV, DG-SANTE und JRC) und die Ministerien der Länder tragen zur Führung von »PARC« bei und werden die Aktivitäten überwachen. Ziel ist es, die Forschung im Bereich der Chemikalienüberwachung voranzubringen, Wissen auszutauschen und die chemische Risikobewertung zu verbessern. Hierbei liegt der Focus auf dem Generieren von leicht zugänglichen und relevanten Daten sowie der Entwicklung neuer Bewertungsmethoden und -instrumente. Die Ergebnisse dieser Partnerschaft sollen helfen, europäische und nationale Strategien zur Verringerung der Exposition gegenüber gefährlichen Chemikalien auf den Weg zu bringen, mit denen die Auswirkungen gefährlicher chemischer Stoffe auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt reduziert werden.

Die Partnerschaft wird von der französischen Agentur für Lebensmittel-, Umwelt- und Arbeitsschutz (ANSES) koordiniert und läuft sieben Jahre. »PARC« hat ein Fördervolumen von 400 Millionen Euro und wird zu gleichen Teilen von der EU-Kommission und den jeweiligen Partnerländern finanziert. Die Partnerschaft baut auf früheren Arbeiten des gemeinsamen europäischen Programms »HBM4EU« (Human Biomonitoring for Europe) und europäischen Projekten und Programmen wie z. B. dem EURION- und ASPIS-Cluster, EU-ToxRisk und EurioMix auf.

Viele Fraunhofer-Institute beteiligt

Die Fraunhofer-Gesellschaft für Angewandte Forschung ist mit ihren Instituten Fraunhofer IBMT, IME, ITEM und IVV an »PARC« beteiligt. Aufgabe des Fraunhofer IBMT in »PARC« ist, die Überwachung der menschlichen Exposition gegenüber Chemikalien durch die Harmonisierung der Methoden (Studiendesigns, Fragebögen, Feldarbeit und Probenahmeprotokolle) zu unterstützen und damit die Grundlage für neue Erhebungsdesigns (Multitrack-Modell) zu schaffen sowie neue Standards für die gemeinsame Bewertung vorhandener Daten zu erarbeiten und festzulegen. Das Fraunhofer IBMT wird zudem an der Durchführung von Humanbiomonitioring (HBM)-Studien in Deutschland und an der Zusammenführung von HBM-Studien mit Gesundheitsuntersuchungen (HES) arbeiten, um Ressourcen die für die Expositionsüberwachung bereitstehen zu optimieren.

Weiterhin ist das Fraunhofer IBMT an der Erarbeitung integrierter Prüf- und Bewertungsansätze (IATA) für die Toxizität beteiligt sowie der Entwicklung und Verbesserung von Methoden für die Gefahrenbewertung der menschliche Gesundheit.