Die induktive Übertragung wird häufig für medizinische Implantate angewendet, weil sich mit dieser Technik nicht nur Daten austauschen lassen, sondern auch Energie übertragen lässt, die zum Betrieb des Implantates genutzt werden kann. Aber nicht nur für Implantate ist diese Technik interessant, sondern auch für Transponder, RFID-Tags und solche Anwendungen, in denen ein Sensor und seine Elektronik in einer metallenen Kapselung untergebracht sind und eine drahtlose Übertragung per Funk ausgeschlossen ist.
Beispiele für induktive Anwendungen, welche am IBMT entwickelt worden sind bzw. entwickelt werden, sind:
Der implantierbarer Nervenstimulator "iStim", der zusammen mit der Arbeitsgruppe Neuroprothetik entwickelt wurde. Dieser gestattet eine extrakorporale Programmierung seiner 6 Kanäle.
Ein implantierbarer EMG-Rekorder und Sender, mit dessen Hilfe sich ein Elektromyogramm online aufzeichnen lässt.
Das innerhalb eines vom BMBF geförderten Verbundprojektes "MOTIV_BrainShunt" entwickelte neuartige medizinische Implantat zur Regelung des Hirndrucks bei Hydrocephalus-Patienten.
Das EU-Projekt "MiCRoN", in dem ein Cluster von 5 Mikro-Robotern entwickelt wird, der vordefinierte Aufgaben kooperativ lösen soll. Die Roboter werden mit Hilfe eines induktiven "power floors" drahtlos mit der für ihren Betrieb notwendigen Energie versorgt.